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Ostfriesisches Milchschaf

Steckbrief

  • Herkunft: Küste Ostfrieslands (Norddeutschland)
  • Gewicht: 70 kg (Aue), 100 kg (Widder)
  • Widerristhöhe: 70 -80 cm (Aue), 75- 90 cm (Widder)
  • Brunstzyklus: saisonal
  • Schur: 2 Mal/Jahr
  • Farbschläge: weiß, schwarz, gescheckt
  • Eigenschaften: für intensive Haltung geeignet, Nutzung von Milch, Wolle, Fell und Fleisch
Zwei Ostfriesische Milchchafe auf der Weide mit Bergen im Hintergrund.
Foto: © Helge Kirchberger (Seegut Eisl)

Aussehen

Das Ostfriesische Milchschaf ist eine mittelschwere bis schwere, großrahmige und frühreife Schafrasse. Es existieren weiße, schwarze und gescheckte Farbschläge. Besonders häufig trifft man auf weiße Ostfriesische Milchschafe, welche auch etwas schwerer als Tiere des dunklen Farbschlages sind. Ein besonderes Merkmal der Ostfriesischen Milchschafe ist der lange unbewollte Schwanz. Die Tiere tragen keine Hörner und ihr Kopf ist länglich und unbewollt. Die Ohren der Rasse sind lang und nach vorne gerichtet. Ihre Gliedmaßen sind fein und die Fesseln straff. Der Rücken ist lang und das Tier insgesamt sehr gut bemuskelt. Aufgrund der hohen Milchleistung sollte besonderes Augenmerk am Euter liegen: Dieses ist geräumig, fest aufgehängt, breit und hat kräftige seitlich nach unten abstehende breite lange Zitzen.

Empfehlung: Eisl Eis

Das Bio-Schafmilcheis vom Wolfgangsee.

Verhalten und Lämmer

Ostfriesische Milchschafe gelten als anpassungsfähig und sehr widerstandsfähig. Der Brunstzyklus der Tiere ist saisonal. Ostfriesische Milchschafe sind für ihre sehr hohe Fruchtbarkeit bekannt: Das Ablammergebnis beträgt zwischen 180 und 210%. Es gibt daher mehrheitlich Zwillingsgeburten und häufiger Drillinge als Einlinge. Das Geburtsgewicht ist außerdem sehr hoch und die Lämmer sind äußerst frohwüchsig. Nach dem ersten Lebensjahr können Muttertiere die ersten Lämmer gebären. Die Tragzeit dauert im Schnitt 145 Tage. Aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit erfreuen sich die Tiere bei Züchter*innen sehr großer Beliebtheit.

Foto: © Helge Kirchberger (Seegut Eisl)

Haltung und Platzbedarf

Im Gegensatz zu allen anderen Schafrassen sind Ostfriesische Milchschafe keine ausgesprochenen Herdentiere. Es spricht daher nichts gegen Einzelhaltung und Haltung auf kleineren Höfen. Die Tiere eignen sich auch für die Koppelhaltung, nicht jedoch für extensive Haltungssysteme. Die Tiere sind, wie bereits erwähnt, sehr anpassungs- und widerstandsfähig und erfreuen sich daher bei Züchter*innen großer Beliebtheit.

Wirtschaftlichkeit

Ostfriesische Milchschafe wurden speziell auf eine hohe Milchleistung gezüchtet und gelten als äußerst ertragreich. Jungtiere erreichen nach sechs bis sieben Monaten ihre Zuchtreife. Mit einem Jahr können sie so bereits die ersten Lämmer gebären. Der Wollertrag pro Jahr liegt zwischen vier und fünfeinhalb Kilogramm. Pro Jahr geben Ostfriesische Milchschafe zwischen 500 und 600 Liter Milch. Der Fettgehalt beträgt zwischen fünf und sechs Prozent. Der Eiweißgehalt zwischen vier und fünf Prozent. Am leistungsstärksten sind Schafe im vierten Lebensjahr. Aus ihrer Milch werden Milchspeisen, Butter und vor allem Käse hergestellt. Auch das Fleisch der Tiere kann verwertet werden. Die Rasse gilt insgesamt als äußerst ertragreich. Die Wolle der Tiere gilt als eher robust (32-38 Micron).

Tipp: Unter Micron versteht man die Dicke der einzelnen Haare.

Herkunft

Die Ursprünge der Rasse liegen, wie der Name bereits verrät, im norddeutschen Ostfriesland. Um die Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden zwei dort ansässige Schläge des Marschschafes (Groninger- und Friesenschaf) zu einer Rasse zusammengefasst. Heute zählt das Ostfriesische Milchschaf zu den weltweit am verbreitetsten Milchschafrassen.

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Rassen

Bergschaf

Steckbrief

  • Herkunft: Österreich (Tirol), Oberbayern, Südtirol, Schweizer Engadin
  • Gewicht weißer Farbschlag: bis 85 kg (w), bis 120/130 kg (m)
  • Gewicht brauner Farbschlag: 65-75 kg (w), 80-110 kg (m)
  • Widerristhöhe weißer Farbschlag:  65-70 cm (w), 80-85 cm (m)
  • Widerristhöhe brauner Farbschlag: 65-75 cm (w), 70-75 cm (m)
  • Brunstzyklus:  asaisonal
  • Schur: 2 Mal/Jahr
  • Farbe: weiß, braun, schwarz, gescheckt
  • Eigenschaften: für intensive und extensive Haltung geeignet, sehr fruchtbar, für Haltung in Bergen geeignet

Aussehen

Das Bergschaf ist eine mittelgroße Schafrasse mit den charakteristischen langen Schlappohren. Der Kopf ist von Stirn bis Nacken mit Wolle bedeckt. Es existieren sowohl braune, schwarze als auch weiße Farbschläge. Das braune Bergschaf wurde ab 1977 als eigene Rasse anerkannt. Heute erfreut sich vor allem der gescheckte Farbschlag großer Beliebtheit. Nicht zulässig ist eine Mischung von schwarzen und braunen Flecken. Die Haut der Tiere ist schwarz oder braun. Ihre Beine sind nicht mit Wolle bedeckt. Sowohl Böcke als auch Mutterschafe sind hornlos. Da die Schafe sehr gut für die Haltung im Hochgebirge geeignet sind, sind ihre Fesseln straff und die Klauen geschlossen.

Verhalten und Lämmer

Bergschafe charakterisieren sich durch ihre Widerstandsfähigkeit: Selbst raues Hochgebirgsklima kann den Tieren nichts anhaben. Auch häufigem Niederschlag trotzdem die Tiere dank ihrer groben und langen Wolle, die Wasser nicht auf die Haut lässt. Weibliche Schafe glänzen mit exzellenten Muttereigenschaften und die Tiere sind sehr langlebig. Aufgrund ihres asaisonalen Brustzyklus können weibliche Bergschafe das ganze Jahr über gedeckt werden. Die Tiere gelten außerdem als sehr weidetauglich: Sie fühlen sich sowohl auf Almweiden als auch auf schroffen Felslandschaften wohl. Bergschafe sind außergewöhnlich zutrauliche Tiere.  Weitere positive Eigenschaften sind ihre Genügsamkeit und Vitalität.

Haltung und Platzbedarf

Wie bereits erwähnt, leben Bergschafe in den unterschiedlichsten Gebieten. Bergschafe findet man sowohl auf Almweiden, als auch in den hohen Tiroler Bergen und hohen Felslandschaften.  Die Tiere sind tritt- und steigsicher und besitzt sehr harte Klauen, die äußerst resistent gegen Moderhinke sind. Bei richtiger Fütterung neigen die Tiere kaum zur Verfettung. Das Lammfleisch der Rasse gilt daher als besonders schmackhaft. Insgesamt stellen Bergschafe eher niedrige Anforderungen an ihren Speiseplan.

Wirtschaftlichkeit

Bergschafe muss man zwei Mal pro Jahr scheren. Der Wollertrag beträgt zwischen fünf und sieben Kilogramm. Mutterschafe haben einen asaionalen Brunstzyklus und können daher das ganze Jahr über gedeckt werden. Ihr Ablammergebnis ist dementsprechend hoch (etwa 230%). Das bedeutet, dass sehr häufig zwei oder mehr Lämmer zur Welt kommen. Naturfarbene Wolle und Schaffelle des Bergschafes eignen sich besonders gut zur Vermarktung. Die braune Wolle lässt sich nur schlecht färben.  Durch ihre Robustheit können sie zur Bewirtschaftung von Böden in höheren Lagen eingesetzt werden. Selbst bei knappen Futterbedingungen kommen die Tiere auf ein ertragreiches Schlachtgewicht.

Herkunft

Die Ursprünge der Bergschafe führen nach Österreich, Oberbayern, Südtirol und den Schweizer Engadin. Die unterschiedlichen Farbschläge wurden in den 30er Jahren zu einer Rasse zusammengefasst. Heute zählt das Bergschaf zu den stark gefährdeten Schafrassen Deutschlands.

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Rassen

Schwarzkopfschaf

Steckbrief

  • Herkunft: England (Großbritannien)
  • Gewicht: 80-90 kg (Aue), 120-130 kg (Widder)
  • Schur: 1-2 Mal/Jahr
  • Brunstzyklus: saisonal/asaisonal
  • Farbe: weiß
  • Eigenschaften: Fleischschafrasse, mittelgroß, für intensive Haltung geeignet, gute Muttereigenschaften, feine Wolle

Aussehen

Schwarzkopfschafe sind mittelgroße bis große, starkwüchsige Schafe mit ausgeprägten Körperformen. Die Rasse charakterisiert sich durch ausgeprägte Fleischpartien und eine vorgeschobene Brust. Die Schafe haben einen langen, gut bemuskelten Rücken und einen tiefen Rumpf. Der Kopf der Tiere ist mittelbreit, hornlos, bewollt und, wie der Name sagt, dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Ihre Beine sind schwarz, stämmig und unbewollt. Das Wollvlies der Tiere ist weiß und dicht, jedoch nicht so weich wie Merinowolle.

Verhalten und Lämmer

Die Tiere gelten als sehr anpassungsfähig und ausgesprochen fleischwüchsig. Der große Erfolg der Rasse wird unter anderem ihrer ausgezeichneten Anpassungsfähigkeit an verschiedenste Standorte mit gutem Futterangebot zugeschrieben. Weibliche Schwarzkopfschafe sind für ihre Fruchtbarkeit und Frühreife bekannt. Weiters kennzeichen sie sich durch einen saisonalen Brutzyklus mit sehr langen Brutsaisonen. Schwarzkopfschaflämmer gelten als frühreif und gut bemuskelt. Die Lämmchen können bereits nach sechs Monaten zwischen 50 und 60 kg wiegen. 

Haltung und Platzbedarf

Die widerstandsfähigen Tiere mit guter Weide-, Marsch- und Pferchfähgigkeit eignen sich sowohl für die Koppelhaltung als auch für die Hütehaltung und zur Landschaftspflege. Schwarzkopfschafe benötigen einen großflächigen Auslauf, um ihre Paarhuferklauen abzureiben. Diese muss man in regelmäßigen Abständen pflegen, um Krankheiten, wie Moderhinke, vorzubeugen. Die Tiere gelten insgesamt als sehr reinlich und benötigen reinliche Wasser- und Futtertröge.

Futter

Schwarzkopfschafe gelten als starke Esser und haben einen gesunden Appetit. Die Tiere benötigen viel Raufaserfutter, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Ausreichend Heu ist als Ausgleich zum hochverdaulichen Gras empfehlenswert.

Wirtschaftlichkeit

Die kräftigen Schwarzkopfschafe überzeugen durch ihre sehr gute Fleischwüchsigkeit und eine Schlachtausbeute von etwa 50%. Schwarzkopfschaf-Zuchtlämmer nehmen rasch an Gewicht zu und wiegen bereits nach dem ersten halben Lebensjahr zwischen 50 und 60 kg. Mutterschafe wiegen zwischen 80 und 90 kg. Böcke können ein Gesamtgewicht von bis zu 130 kg erreichen. Die Tiere gelten außerdem als gute Wolllieferanten, mit einem durchschnittlichen jährlichen Wollertrag zwischen vier und sieben kg.

Herkunft

Die Ursprünge der Rasse lassen sich auf englische Fleischschafrassen (Hampshire, Suffolk, Oxford) zurückführen, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch in Deutschland eingeführt wurden. Heute gelten Schwarzkopfschafe als zweitbeliebteste Rasse in Deutschland.