Der Stall

Schafe sind sehr robuste Tiere und viele Rassen trotzen selbst widrigen Wetterbedingungen. Nichtsdestoweniger ziehen sich Schafe bei Hitze oder Nässe immer lieber in einen trockenen Stall zurück, als auf der Weide zu verweilen. Bei starken Regenfällen, Eis, Wind, Hitze und vor allem in den kalten Wintermonaten benötigen Schafe daher einen Stall. Wildschafe finden bei starkem Regenfall oder währender der prallen Mittagshitze Schutz unter Bäumen, an Hecken oder anderen windgeschützten Stellen. Stehen Schafe bei Regen, Schnee oder Wind auf der Weide, benötigen die Tiere weitaus mehr Futter. Immerhin müssen sie den erhöhten Energiebedarf für das Aufrechterhalten der Körpertemperatur und des Stoffwechsels sicherstellen. Vor allem Schafe mit kurzem Vlies ziehen sich bei schlechtem Wetter gerne ins Trockene zurück. Auch Lämmer stellen aufgrund ihres kurzen Vlieses und ihrer geringen Fettauflage höhere Ansprüche an ihre Umgebung.

Mehrere Schafe in ihrem Stall.
Bei Schlechtwetter ziehen sich Schafe gerne in den Stall zurück.

Der perfekte Schafstall

  • hat eine Temperatur zwischen 0 und 25°C (die Wasserleitungen dürfen im Winter nicht einfrieren)
  • ist hell und trocken bei 60 bis 80% Luftfeuchtigkeit
  • weist keinerlei Schimmelbildung auf
  • ist staubfrei und erlaubt geringe Geruchsbildung
  • verfügt über viel Luftraum und ausreichend Luftaustausch
  • hat genügend Lüftungseinrichtungen vorzuweisen
  • bietet den Tieren tritt- und rutschsichere Bodenplatten und Triebwege

Stallbau

Ein Stall ist eine teure Anschaffung und der Bau nimmt viel Zeit und Arbeit in Anspruch. Wer einen neuen Schafstall bauen will, muss sich zudem die Genehmigung der Gemeinde einholen! Oft werden bereits vorhandene Scheunen, Ställe oder Schuppen als Winterställe umfunktioniert. Hier sollten Züchter*innen bedenken, dass ein an das Wohnhaus angrenzender Stall zwar im Winter leicht erreichbar ist, manche Tiere allerdings sehr mitteilungsbedürftig sind und blökend ihren Hunger verkünden. Entscheiden sich Züchter*innen für einen Neubau, können sie Beispielställe besichtigt und sich die Erfahrung von anderen Schafhalter*innen zu Nutze machen. Gegebenenfalls kann eine Bauberatung des zuständigen Landesschafzuchtverbandes weitere Fragen klären. Schafställe benötigen genaue Planung und müssen optimal auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt werden. Konventionelle Ställe mit Mauerwerk und Holververschalung, aber auch Fertigställe oder umgebaute Scheunen können ideale Stallungen abgeben.

Sehr robuste Rassen, die im Frühjahr lammen, kommen sehr gut in einem sogenannten Offenstall zurecht. Denn die meisten Schafe wollen sich auch im Winter im Freien bewegen können. Ein Offenstall auf der Weide ist daher nur an drei Seiten geschlossen. Im Stall finden die Schafe nicht nur Schutz vor schlechtem Wetter, sondern auch ihr Winterfutter. Gleichzeitig können die Tiere jedoch nachwievor im Freien grasen und die spärlichen Sommerstrahlen der Wintermonate genießen. Wie bereits erwähnt, eignet sich ein Offenstall nur für die robusteren Schafrassen. Wirtschaftlich bedeutsamere Rassen sollten den Winter in reiner Stallhaltung verbringen.

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Schafiglus

Iglus haben sich vor allem in der Kälberaufzucht bewährt. Die Iglus bestehen aus glasfaserverstärktem Kunstoff und bieten den Jungtieren hygienische Verhältnisse und ausgezeichnete Klimabedingungen. Iglus können daher ohne Weiteres auch in der Schafzucht eingesetzt werden. Für Züchter*innen, die nur wenige Tiere halten und die Schafzucht vielleicht auch nicht ihr ganzes Leben lang weiterführen wollen, können Schafiglus eine preiswerte Alternative zu gewöhnlichen Stallungen sein. Die Iglus können auch auf der Weide als Unterstände eingesetzt werden, da sie gut zu transportieren und leicht mit einem Hochdruckreiniger zu reinigen sind.

Platzbedarf

Wichtig ist, die Stallgröße an die Anzahl der Tiere anzupassen. Als Richtwert gilt: Zehn mittelgroße Schafe benötigen 15 m2 Grundfläche. Ein Mutterschaf mit Nachzucht benötigt mehr Platz. In Kleinbeständen kalkuliert man eine Gesamtgrundmenge von 4 bis 5 m2 (inklusive Funktionsfläche) ein. In größeren Einheiten wird für Zwillingsschafe eine Fläche von 2 m2 eingerechnet. Lämmer benötigen bis zur achten Lebenswoche 0,4 m2 reine Lauf- und Liegefläche. Kleine Herden haben einen um 20% erhöhten Flächenbedarf. Benötigt werden genügend Liegefläche, ein Fressplatz, ein Bergeraum für Futter und Funktionsflächen. Viele Tiere auf engem Raum fördern starken Stress unter den Schafen. Stress wirkt sich negativ auf die Leistungsfähigkeit rangniedrigerer Tiere aus. Wie bereits erwähnt, muss ein Stall immer ausreichend gut belüftet sein.

Raumaufteilung

Ein guter Stall kennzeichnet sich durch gute Raumausnutzung und kurze Arbeitswege für die Halter*innen. Sind beispielsweise Bergeraum und Futterkrippe nicht weit voneinander entfernt, wird die tägliche Fütterung nicht unnötig in die Länge gezogen. Bei einer Stallhöhe von mindestens vier Metern können Halter*innen die Raufen für Großballen beispielsweise mit einem Frontlader befüllen. Ein Stall sollte immer stufenlos betretbar sein und keine oder wenige Stützen haben.

Eine fixe Einteilung im Stall ist nicht zu empfehlen. Stattdessen bewähren sich flexible Hürden, die beispielsweise Schafe mit Zwillingen passend abgrenzen können. Manche Ställe verfügen über eine Längsdurchfahrt (Zeichnung). In der Mitte des Stalles verläuft hier längs ein Futtergang von dem aus Halter*innen das Futter links und rechts vorlegen können. Für einen Futtergang werden verschiedene Raufen mit Trog aneinandergereiht. Mit einem länglichen Futtergang können mehrere Abteile des Stalles gleichzeitg gefüttert werden. Begehbare Gangraufen und Futterbänder dienen als Abgrenzung.

Fress- und Liegeplatz-Verhältnis

Um den Stall möglichst sinnvoll zu nutzen, sollte man Fressplatzbreite und Liegeplatzbedarf gut planen. Außerdem sollten Fressplätze und Liegeplätze immer im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Beispiel: Bei einer Fressplatzbreite von 40 cm und einer angenommenen Buchtentiefe von 5m verfügt jedes Mutterschaf über etwa 2 m2 notwendige Liegefäche. Schafe benötigen unterschiedliche Fressplatzbreiten in unterschiedlichen Lebensabschnitten. Mutterschafen benötigen eine Fressplatzbreite von ca. 40 cm. Bis zu zehn Wochen alte Lämmer benötigen in etwa 20 cm. Bei Rundraufen stehen die Tiere zentriert und der Platzbedarf reduziert sich gemessen am Raufenumfang. In Schafherden gibt es eine klare Rangordnung. Um sicherzustellen, dass auch rangniedrigere Tiere in Frieden speisen können, muss für alle Tiere ein Fressplatz verfügbar sein.

Nach der Lammung werden Mutterschaf und Nachwuchs von der Herde abgesondert.

Luftraumbedarf

Wie bereits erwähnt, ist die Luftqualität im Stall äußerst wichtig für die Gesundheit der Tiere. Denn Staub, Keime und Schadgasse können rasch zur Erkrankung der Herde führen. Der optimale Luftraum im Stall beträgt zwischen 6 und 8 m3. In Offenställen ist der Luftaustausch sehr gut möglich. Bei starkem Wind wird die offene Front des Stalles mit Windschutznetzen abgedeckt. Die Schafe bleiben so geschützt vor Wind.

Bauhülle des Stalles

Ziegel sind zwar teurer und schwerer als andere Materialien, bewähren sich jedoch in der Praxis am besten für die Dacheindeckung des Stalles. An einfachen Lichtplatten könnte sich Kondenswasser bilden. Sie eignen sich daher nicht. Als Alternative können Halter*innen zu isolierten Lichtplatten greifen. Ein gut gedämmtes Dach wirkt sich positiv auf das Stallklima und somit auf die Gesundheit der Schafe aus. Für die Stallwände sollten Holz oder Ziegelstein eingesetzt werden. Von kalten Betonwänden ist abzuraten.

Der Stallboden kann, solange er gegen keine wasserrechtlichen Vorschriften widerspricht, naturbelassen sein. Denn bei der Tiefstreu mit Stroh entsteht keine Jauche. Auf eine Jauchegrube kann in diesem Fall verzichtet werden. Alternative Stallböden bestehen aus gestampftem Lehm oder Beton. Auch wenn Beton eher klimatisch ungünstig ist, lässt er sich dafür sehr gut reinigen und desinfizieren. Fenster und Lichtkuppeln sollten zwischen 20 und 30% der Grundfläche einnehmen. Bei Offenställen, die nach Süden hin offen sind, sind keine zusätzlichen Fenster notwendig. Netze und Jalousien können den Tieren Schatten spenden. Der Stall sollte zudem über einen Stromanschluss für elektrisches Licht und eventuelle Wärmelampen im Ablamm Bereich verfügen.

Einrichtung

Der Stall muss über genügend Platz zum Fressen und zum Ruhen verfügen. In der Regel werden Schafställe in Gruppbuchten unterteilt. In ihnen können die Tiere Bewegung aber auch Ruhe finden und soziale Kontakte pflegen. Böcke verbringen die meiste Zeit in extra Boxen. Von dort aus können sie die weiblichen Schafe beobachten, diese aber nicht stören. Weitere Reserveboxen, die für Ablammungen, Absonderungen kranker Schafe oder eventuelle Quarantänen neuer Schafe genutzt werden können, erweisen sich oft als äußerst nützlich. 

Getreidestroh eignet sich gut als Einstreu.

Vor Ort sollten auch das Heulager und das  Kraftfutterlager sein. Letzteres darf für die Tiere natürlich nicht frei zugänglich sein. Die Buchten sind häufig Einflächenbuchten mit Einstreu. Dieses muss für die Gesundheit der Schafe trocken, keimarm und sauber sein. Pro Tier und Tag werden zwischen 0,3 und 1 kg Einstreumenge (je nach Saugfähigkeit der Einstreuart) einkalkuliert. Getreidestroh (insbesondere  kurzes Weizenstroh) eignet sich besonders gut da es sehr saugfähig ist und wenig Pilzbefall hat.

Wird hochwertiges Stroh eingestreut, werden die Schafe daran ihren Hunger stillen. Für die Bindung der Feuchtigkeit der Mistmatratze werden häufig Sägemehl und Sägespäne verwendet. Da Sägemehl ansonsten allerdings sehr viel Staub verursacht, muss man es befeuchten. Die Menge des Einstreus müssen Halter*innen entsprechend des jeweiligen Zustandes anpassen. Ein geringer Luftaustausch und eine zu hohe Besatzdiche sind häufig Gründe für zu feuchtes Stroh. Auf Liegeflächen werden nur kleine Mengen Stroh verteilt. Zu beachten ist, dass Schafe (im Gegensatz zu anderen Nutztieren wie Schweinen) Strohballen nicht verteilen. Nicht eingestreute Bodenflächen wie Trittstufen, Fressstände und Ausflaufflächen müssen rutschsicher sein. 

Futter im Stall

Im Stall nehmen Schafe Heu oder anderes Raufutter über Raufen auf. Diese können entweder selbst gebaut werden, oder über Fachhandel oder Internet erworben werben. Bei den Raufen muss genügend Platz für jedes Tiere eingeplant werden, damit es zu keinen Drängeleien kommt. Dies würde sich negativ auf die Trächtigkeit der Tiere auswirken. Zu beachten ist außerdem, dass die Raufen entsprechend dem Anwachsen der Mistmatratze anzupassen sind. Die Tiere dürfen außerdem nicht in die Tröge steigen und das Futter verschmutzen.

Eine Züchterin füttert ihre Schafherde.

Pro Schaf sollte man zwischen 40 und 50 cm Raufenlänge einkalkulieren. Die Raufen sollten auf etwa 35-45 cm aufgehängt werden – Die Höhe hängt von der jeweiligen Rassengröße ab. Die Abstände der Sprossen sollten zwischen sechs und sieben Zentimetern liegen. Bei zu großen Abständen würden große Mengen Heu ungenutzt aus der Raufe und auf den Boden fallen.  Außerdem könnten sich die Tiere zwischen zu großen Abständen verhaken und verletzen. Bei Raufen sehen sich die Tiere beim Fressen. Da Schafe sehr futterneidisch sind, fressen sie daher mehr und es geht weniger Futter verloren. In der Praxis bewähren sich häufig Skandinavische Raufen. Hier erfolgt die Barnabtrennung mit horizontalen Brettern. Wichtig: Skandinavische Raufen sind nicht als Raumteiler geeignet. Um die Raufen zu füllen, müssen Züchter*innen außerdem den Stall betreten.

Schafe beobachten immer genau, wie viel Futter die anderen Tiere bekommen.

Eine Heuraufe mit Trog befüllt man hingegen von außen. Sie eignet sich für alle Futtermittel und als Abtrennung der einzelnen Buchten. Die eingesetzte Fütterungsmethode hängt wesentlich vom Grundriss und der Höhe des Stalles ab.  Eine weitere Alternative ist die begehbare Gangraufe: Halter*innen transportieren das Futter z.B. mit einer Schubkarre hinein und befüllen die Gangraufe. Diese sind zwischen 60 und 80 Zentimeter breit. Der Bau einer Gangraufe ist relativ unkompliziert.

Futterbänder eignen sich vor allem für größere Herden ab 200 Schafen, da sie zwar äußerst praktisch dafür aber teurer in der Anschaffung sind. Halter*innen befüllen das Futterband von außen. Das Futterband befördert das Futter auf einem elektrisch angetriebenen Futterband in den Stall. Die Tiere sollten sowohl beim Futterband als auch bei Gangraufen erst Zugang zum Futter haben, wenn dieses gänzlich bereitsteht. So können die Züchter*innen in Ruhe das Futter vorbereiten. Vorratsraufen für Rund- oder Quaderballen sind günstiger in der Anschaffung und haben sich in der Praxis vor allem bei der Ernte und Lagerung als sehr praktisch erwiesen. Bei Vorratsraufen handelt es sich um mit Hydraulikladern befüllbare Großballenraufen. Kraftfutter finden die Tiere bei Vorratsraufen in eigenen Trögen.

Tipp: Nach der Geburt können Lämmer über einen Lämmerschlupf Kraftfutter selbstständig aufnehmen. Mutterschafe haben durch die schmalen Öffnungen keinen Zugang zu diesem Futter.

Wasser im Stall

Unerlässlich in jedem Stall ist eine Trinkmöglichkeit für die Schafe. Züchter*innen können zwischen Selbsttränken oder ausreichend große Kübel mit Wasser wählen. Wer Kübel wählt, sollten diese leicht erhöht platzieren. Schafe steigen nicht rückwärts auf Stufen und können ihn so schwerer umstürzen. Auf einer kleinen Erhöhung reduziert sich außerdem die Wasserverschmutzung durch Kot. Tränken auf 15 bis 20 cm hohen Sockeln haben sich in der Praxis besonders bewährt.  Wichtig: Lämmer dürfen nicht Gefahr laufen, darin zu ertrinken. Stehen mehrere Wasserquellen im Stall zur Verfügung, können auch rangniedrigere Tiere in Ruhe trinken. Schafe wollen ihren Wasserbedarf schnell decken. Eine Nippeltränke erschwert das “Durchsaufen” deutlich.

Der Wasserbedarf eines Schafes ist von vielen Faktoren abhängig: der Jahreszeit, dem Wassergehalt des Futters, der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur. Auch der Lebensabschnitt (Trächtigkeit, Ablammung etc.)  in dem sich die Schafe befinden beeinflusst ihren Wasserbedarf. Im Frühling und Frühsommer benötigen (nicht laktierende!) Schafe auf einer nicht kargen Weide relativ wenig Wasser. Das Gras der Weide deckt den Großteil ihres Wasserbedarfs. Dieses beinhaltet immerhin fast 80% Wasser. Selbstverständlich muss den Tieren jedoch auch in dieser Zeit eine frische Wasserquelle jederzeit zur Verfügung stehen.

Halter*innen müssen für für sich und ihre Tiere die beste Fütterungsmethode finden.

Vor allem laktierende Tiere benötigen deutlich mehr Wasser. An heißen Sommertagen benötigen Schafe weit mehr Wasser als im Frühjahr. Einerseits steigt das eigene Verlangen der Tiere, jedoch nimmt auch der Wassergehalt der Weide stark ab – das Gras wird trockener. Je heißer der Tag und je trockener das Futter, desto mehr zusätzliches Wasser benötigen die Tiere. Wie bereits erwähnt, müssen sowohl Wasser als auch ihre Gefäße immer sauber und frisch sein. Plastikkübel, beispielsweise aus dem Baumarkt oder aus dem Internet, haben sich als sehr nützlich bewährt. Noch besser wäre jedoch ein Fass mit Selbsttränke. Dieses können die Tiere nicht umwerfen. Außerdem bleibt das Wasser im Fass sauber und kühl. Halter*innen können es in größere Mengen lagern.

Stallklima

Die Wichtigkeit eines gesunden Stallklimas kann nicht oft genug betont werden. Denn die abgegebene Feuchtigkeit über die Atmung der Tiere, der Schadgasanfall und die zunehmende Lufterwärmung belasten den Organismus der Tiere. Erwachsene Schafe benötigen trockene, kalte und helle Ställe. Oft konzentrieren sich Halter*innen besonders auf die Temperatur im Stall und lassen die Luftqualität außer Acht. Doch Schafe können mit Kälte deutlich besser leben als mit verbrauchter, schlechter Luft.

Die perfekte Stalltemperatur liegt zwischen fünf und zwölf Grad Celsius. Zeitweilige Temperaturen unter Null Grad Celsius stellen für Mutterschafe und Lämmer grundsätzlich kein Problem dar, Lämmer bevorzugen jedoch grundsätzlich etwas wärmere Plätzchen als erwachsene Schafe. Doch auch die wärmeren Lamm-Plätzchen müssen sehr gut belüftet sein! Vor der Aufstallung in sehr warme Ställe, werden die Schafe nochmal geschoren.  Leiden vor allem Milchschafe unter Hitze bedingtem Stress, nimmt ihre Leistungsfähigkeit deutlich ab. Unter schlechter Belüftung und zu hoher Luftfeuchtigkeit leiden die Tiere ingesamt sehr.

Die Ställe müssen daher immer gut belüftet sein – Zugluft darf dabei jedoch auf keinen Fall entstehen! Schlechte Belüftung kann zu Krankheiten wie Atemwegsinfekten bis hin zu Lungenentzündungen führen. Feuchte Wände oder gar feuchtes Wollvlies der Tiere müssen stets vermieden werden. Wie bereits erwähnt, geben Schafe Warmluft ab. Diese muss nach draußen abgeleitet werden. Die Luftfeuchtigkeit im Stall sollte sich stets zwischen 60-70% einpendeln. Ein Schadgasanteil von 2000 ppm bei Kohlendioxid und 15 ppm bei Ammoniak ist der absolute Höchstwert. Im Winter können kontrollierte Frischluftzufuhren den Schadgasanteil reduzieren. Im Sommer ist bei der Stallhaltung ein entsprechender Luftaustausch notwendig, um einerseits den Schadgasanteil sowie die Temperatur im Stall zu reduzieren.

Im Auslauf haben die Schafe mehr Bewegungsfreiheit und Tageslicht.

Stallentmistung und Auslauf

Im Durchschnitt werden Schafställe einmal pro Jahr ausgemistet. Pro Mutterschaf kann abhängig von der Einstreumenge etwa 1 m3 Festmist anfallen. Ausmisten ist in der Regel eine sehr anstrengende Arbeit, da die Tiere den Mist sehr gut festtreten. Ist der Mist erstmal beseitigt, wird der Stall gewaschen und und desinfiziert. Dafür eignen sich Kalkmilch oder andere Desinfektionsmittel. In Auslaufflächen finden die Tiere Sonnenlicht und  zusätzliche Stallfläche zur Bewegung. Mancher Auslauf ist teilweise überdacht. Bei der Bio-Haltung sind zusätzliche Auslaufflächen erforderlich (mit Ausnahme beim Weidegang).