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Merinolandschaf

Steckbrief

  • Herkunft: Nordafrika, Spanien
  • Gewicht: 80-100 kg (Aue), 120-160 kg (Widder)
  • Widerristhöhe: 75-85 cm (Aue), 85-95 cm (Widder)
  • Schur: 2 Mal/Jahr
  • Brunstzyklus: asaisonal
  • Farbe: weiß 
  • Eigenschaften: Landschafrasse, groß, widerstandsfähig, gute Marschfähigkeit, fruchtbares Woll- und Fleischschaf

Aussehen

Das Merinolandschaf ist ein mittelgroßes bis großes Schaf mit einem langen, keilförmigen und hornlosen Kopf. Auf der Stirn trägt es einen typischen Wollschopf. Seine Ohren sind breit und leicht nach unten hängend. Die Rasse hat eine breite Brust und einen straffen, breiten Rücken. Die Wolle der Merinos ist rein weiß und sehr fein (26-28 Mikron).

Verhalten

Merinolandschafe gelten als ruhige und genügsame Tiere.  Die widerstandsfähigen und robusten Schafe stellen in Süddeutschland den größten Anteil in der Schafhaltung. Die Rasse hat einen asaisonalen Brunstzyklus. Das bedeutet, dass Merinolandschafe das ganze Jahr über trächtig werden und Lämmer bekommen können. Bei optimalen Bedingungen sind in zwei Jahren sogar drei Lammungen möglich. Weiters ist die Rasse für beste Muttereigenschaften bekannt.

Platzbedarf

Merinolandschafe haben lange Beine und gelten als begnadete Wanderschafe. Sie eignen sich daher nicht nur hervorragend zur Koppelhaltung und Landschaftspflege, sondern auch zur Wanderschäferei. Die widerstandsfähigen Tiere bieten gute Leistung selbst bei schwierigen Bedingungen und können zur großflächigen Landschaftspflege eingesetzt werden.

Lämmer

Wie bereits erwähnt, sind Merinolandschafe asisonal brünstig. Lämmer können daher das ganze Jahr über zur Welt kommen. Merinolandschaflämmer werden am besten in der Lämmermast im Stall aufgezogen. Dort können die Lämmer nach etwa 100-120 Tagen ein Schlachtgewicht von über 50 kg erreichen. Entscheidet man sich für eine Lämmeraufzucht auf der Weide, werden die Jungtiere nach etwa fünf bis sechs Monaten ca. 40 kg wiegen.

Futter

Merinolandschafe sind für ihre gute Marschfähigkeit bekannt. Da sie außerdem als sehr koppelfähig gelten, können unterschiedlichste Futterflächen genutzt werden. Karge, raue Mittelgebirgsweiden, wie sie beispielsweise in Süddeutschland vorzufinden sind, stellen kein Problem für die genügsamen Tiere dar.

Wirtschaftlichkeit

Merinolandschafe gelten als sehr wirtschaftliche Tiere, da sie sich durch eine sehr gute Fruchtbarkeit und Säugeleistung hervorheben. Außerdem gelten die Tiere als ertragreiche Woll- und Fleischlieferanten. Aus der bekannten Merinowolle können sehr feine Stoffe hergestellt werden. Der jährliche Wollertrag liegt zwischen vier und fünf kg pro Tier.

Herkunft

Die Ursprünge des Merinoschafes führen nach Nordafrika. Die Rasse mit der begehrten feinen Wolle gelang über Spanien im 18. Jahrhundert letztendlich auch nach Zentraleuropa. Bei Merinolandschafen handelt es sich um eine im 19. Jahrhundert gekreuzte Rasse aus Merinoschafen und Landschafrassen.  Da das Merinolandschaf hauptsächlich in Süddeutschland verbreitet ist, trägt es den Beinamen “Württemberger”. Das Marinolandschaft ist eine der drei Unterarten des Merinoschafes. Neben Marinolandschafen gibt es auch noch Merinowollschafe und Merinofleischschafe.