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Coburger Fuchsschaf

Steckbrief

  • Herkunft: Europäisches Mittelgebirge
  • Gewicht: 85-105 kg (Aue), 60-85 kg (Widder)
  • Widerristhöhe: 68-75 cm (Schafe), 75-80 cm (Widder)
  • Brunstzyklus: saisonal
  • Farbe: heller, dunkler Goldton
  • Eigenschaften: Landschafrasse, robust, marschierfähig, für die Landschaftspflege geeignet

Aussehen

Fuchschafe sind mittelgroße Tiere, die mit einem satten, rotbraunen Wollvlies geboren werden. Mit zunehmendem Alter (ca. ab dem fünften Monat) hellt das Vlies der Lämmer auf, bis es als ausgewachsenes Tier von einem hellen Grundton bis zu einem dunklen Goldton variieren kann. Ihre schöne Farbe hat den Tieren den Beinamen “mit dem goldenen Vlies” eingebracht. Der Kopf der Schafe ist schmal und hornlos und bis hinter die Ohren unbewollt. Die schmalen Beine haben dieselbe Farbe wie der Kopf und sind ebenfalls unbewollt. Widder können eine Mähne aufweisen, beide Geschlechter einen Aalstrich.

Verhalten und Lämmer

Traditionellerweise werden Fuchsschafe in den fränkischen Regionen Bayerns, in der Rhön und im Württembergischen gehalten. Fuchsschafe gelten als marschfähige und robuste Tiere, die sich sehr gut zur Landschaftspflege, zur Koppelhaltung und für Wanderschafsherden eignen. Fuchsschafe haben eine saisonale, aber gleichzeitig lange Brunstsaison. Pro Wurf können Muttertiere ein bis zwei Lämmer werfen. Die Mutterschafe haben außerdem gute Muttereigenschaften.

Haltung und Platzbedarf


Wie bereits erwähnt, sind die genügsamen Tiere gute Marschierer und eignen sich daher gut für Wanderschaftsherden. Sie verwerten selbst auf mageren Böden genügend Wildgräser und nehmen an Gewicht zu. Die Tiere können auch zur Landschaftspflege und Koppelhaltung eingesetzt werden. Die Weidehaltung mit mobilen Weidezäunen auf biologisch vielfältigen Wiesen gilt als besonders passend für die anpassungsfähige Rasse. Die Tiere können so für die Beweidung von Weingärten, Brachen, Streuobstwiesen oder Grünland optimal eingesetzt und maschinelle Bearbeitung vermieden werden. Da die Tiere genügend Platz benötigen, reicht auch bei einer Herde von nur wenigen Tieren, kein kleines Gartengrundstück mit Unterstand aus. Wer die Tiere außerdem auf einer einzigen dauerhaften Koppel hält, muss auf jeden Fall Futter zufüttern.

Futter

Bei der Weidehaltung mit mobilen Weidezäunen finden Fuchsschafe die perfekt auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Nahrung. Voraussetzung dafür ist, dass die Koppeln biologisch vielfältig sind. Fuchsschafe gelten insgesamt als sehr futterdankbare Schafe.

Wirtschaftlichkeit

Fuchsschafe werden heute besonders für die Landschaftspflege eingesetzt. Doch auch ihr begehrtes “goldenes Vlies” (33 – 36 Mikron) kann für die verschiedensten Erzeugnisse verwendet werden. Ihr Fleisch kennzeichnet sich durch hohe Qualität und gilt als zart und feinfaserig. Fleisch von älteren Schafen und Lämmern gilt ebenfalls als sehr schmackhaft. Bei wenig Zufütterung von Kraftfutter ähnelt das Fleisch geschmacklich dem Wildbret.

Herkunft

Bei Fuchsschafen handelt es sich um eine sehr alte Landschafrasse, die hauptsächlich im kargen europäischen Mittelgebirge (vor allem in Oberfranken) verbreitet war. Im 20. Jahrhundert waren die Tiere stark vom Aussterben bedroht und auch heute sind die Bestände der Fuchsschafe nach wie vor sehr dezimiert.

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Merinolandschaf

Steckbrief

  • Herkunft: Nordafrika, Spanien
  • Gewicht: 80-100 kg (Aue), 120-160 kg (Widder)
  • Widerristhöhe: 75-85 cm (Aue), 85-95 cm (Widder)
  • Schur: 2 Mal/Jahr
  • Brunstzyklus: asaisonal
  • Farbe: weiß 
  • Eigenschaften: Landschafrasse, groß, widerstandsfähig, gute Marschfähigkeit, fruchtbares Woll- und Fleischschaf

Aussehen

Das Merinolandschaf ist ein mittelgroßes bis großes Schaf mit einem langen, keilförmigen und hornlosen Kopf. Auf der Stirn trägt es einen typischen Wollschopf. Seine Ohren sind breit und leicht nach unten hängend. Die Rasse hat eine breite Brust und einen straffen, breiten Rücken. Die Wolle der Merinos ist rein weiß und sehr fein (26-28 Mikron).

Verhalten

Merinolandschafe gelten als ruhige und genügsame Tiere.  Die widerstandsfähigen und robusten Schafe stellen in Süddeutschland den größten Anteil in der Schafhaltung. Die Rasse hat einen asaisonalen Brunstzyklus. Das bedeutet, dass Merinolandschafe das ganze Jahr über trächtig werden und Lämmer bekommen können. Bei optimalen Bedingungen sind in zwei Jahren sogar drei Lammungen möglich. Weiters ist die Rasse für beste Muttereigenschaften bekannt.

Platzbedarf

Merinolandschafe haben lange Beine und gelten als begnadete Wanderschafe. Sie eignen sich daher nicht nur hervorragend zur Koppelhaltung und Landschaftspflege, sondern auch zur Wanderschäferei. Die widerstandsfähigen Tiere bieten gute Leistung selbst bei schwierigen Bedingungen und können zur großflächigen Landschaftspflege eingesetzt werden.

Lämmer

Wie bereits erwähnt, sind Merinolandschafe asisonal brünstig. Lämmer können daher das ganze Jahr über zur Welt kommen. Merinolandschaflämmer werden am besten in der Lämmermast im Stall aufgezogen. Dort können die Lämmer nach etwa 100-120 Tagen ein Schlachtgewicht von über 50 kg erreichen. Entscheidet man sich für eine Lämmeraufzucht auf der Weide, werden die Jungtiere nach etwa fünf bis sechs Monaten ca. 40 kg wiegen.

Futter

Merinolandschafe sind für ihre gute Marschfähigkeit bekannt. Da sie außerdem als sehr koppelfähig gelten, können unterschiedlichste Futterflächen genutzt werden. Karge, raue Mittelgebirgsweiden, wie sie beispielsweise in Süddeutschland vorzufinden sind, stellen kein Problem für die genügsamen Tiere dar.

Wirtschaftlichkeit

Merinolandschafe gelten als sehr wirtschaftliche Tiere, da sie sich durch eine sehr gute Fruchtbarkeit und Säugeleistung hervorheben. Außerdem gelten die Tiere als ertragreiche Woll- und Fleischlieferanten. Aus der bekannten Merinowolle können sehr feine Stoffe hergestellt werden. Der jährliche Wollertrag liegt zwischen vier und fünf kg pro Tier.

Herkunft

Die Ursprünge des Merinoschafes führen nach Nordafrika. Die Rasse mit der begehrten feinen Wolle gelang über Spanien im 18. Jahrhundert letztendlich auch nach Zentraleuropa. Bei Merinolandschafen handelt es sich um eine im 19. Jahrhundert gekreuzte Rasse aus Merinoschafen und Landschafrassen.  Da das Merinolandschaf hauptsächlich in Süddeutschland verbreitet ist, trägt es den Beinamen “Württemberger”. Das Marinolandschaft ist eine der drei Unterarten des Merinoschafes. Neben Marinolandschafen gibt es auch noch Merinowollschafe und Merinofleischschafe.