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Bergschaf

Steckbrief

  • Herkunft: Österreich (Tirol), Oberbayern, Südtirol, Schweizer Engadin
  • Gewicht weißer Farbschlag: bis 85 kg (w), bis 120/130 kg (m)
  • Gewicht brauner Farbschlag: 65-75 kg (w), 80-110 kg (m)
  • Widerristhöhe weißer Farbschlag:  65-70 cm (w), 80-85 cm (m)
  • Widerristhöhe brauner Farbschlag: 65-75 cm (w), 70-75 cm (m)
  • Brunstzyklus:  asaisonal
  • Schur: 2 Mal/Jahr
  • Farbe: weiß, braun, schwarz, gescheckt
  • Eigenschaften: für intensive und extensive Haltung geeignet, sehr fruchtbar, für Haltung in Bergen geeignet

Aussehen

Das Bergschaf ist eine mittelgroße Schafrasse mit den charakteristischen langen Schlappohren. Der Kopf ist von Stirn bis Nacken mit Wolle bedeckt. Es existieren sowohl braune, schwarze als auch weiße Farbschläge. Das braune Bergschaf wurde ab 1977 als eigene Rasse anerkannt. Heute erfreut sich vor allem der gescheckte Farbschlag großer Beliebtheit. Nicht zulässig ist eine Mischung von schwarzen und braunen Flecken. Die Haut der Tiere ist schwarz oder braun. Ihre Beine sind nicht mit Wolle bedeckt. Sowohl Böcke als auch Mutterschafe sind hornlos. Da die Schafe sehr gut für die Haltung im Hochgebirge geeignet sind, sind ihre Fesseln straff und die Klauen geschlossen.

Verhalten und Lämmer

Bergschafe charakterisieren sich durch ihre Widerstandsfähigkeit: Selbst raues Hochgebirgsklima kann den Tieren nichts anhaben. Auch häufigem Niederschlag trotzdem die Tiere dank ihrer groben und langen Wolle, die Wasser nicht auf die Haut lässt. Weibliche Schafe glänzen mit exzellenten Muttereigenschaften und die Tiere sind sehr langlebig. Aufgrund ihres asaisonalen Brustzyklus können weibliche Bergschafe das ganze Jahr über gedeckt werden. Die Tiere gelten außerdem als sehr weidetauglich: Sie fühlen sich sowohl auf Almweiden als auch auf schroffen Felslandschaften wohl. Bergschafe sind außergewöhnlich zutrauliche Tiere.  Weitere positive Eigenschaften sind ihre Genügsamkeit und Vitalität.

Haltung und Platzbedarf

Wie bereits erwähnt, leben Bergschafe in den unterschiedlichsten Gebieten. Bergschafe findet man sowohl auf Almweiden, als auch in den hohen Tiroler Bergen und hohen Felslandschaften.  Die Tiere sind tritt- und steigsicher und besitzt sehr harte Klauen, die äußerst resistent gegen Moderhinke sind. Bei richtiger Fütterung neigen die Tiere kaum zur Verfettung. Das Lammfleisch der Rasse gilt daher als besonders schmackhaft. Insgesamt stellen Bergschafe eher niedrige Anforderungen an ihren Speiseplan.

Wirtschaftlichkeit

Bergschafe muss man zwei Mal pro Jahr scheren. Der Wollertrag beträgt zwischen fünf und sieben Kilogramm. Mutterschafe haben einen asaionalen Brunstzyklus und können daher das ganze Jahr über gedeckt werden. Ihr Ablammergebnis ist dementsprechend hoch (etwa 230%). Das bedeutet, dass sehr häufig zwei oder mehr Lämmer zur Welt kommen. Naturfarbene Wolle und Schaffelle des Bergschafes eignen sich besonders gut zur Vermarktung. Die braune Wolle lässt sich nur schlecht färben.  Durch ihre Robustheit können sie zur Bewirtschaftung von Böden in höheren Lagen eingesetzt werden. Selbst bei knappen Futterbedingungen kommen die Tiere auf ein ertragreiches Schlachtgewicht.

Herkunft

Die Ursprünge der Bergschafe führen nach Österreich, Oberbayern, Südtirol und den Schweizer Engadin. Die unterschiedlichen Farbschläge wurden in den 30er Jahren zu einer Rasse zusammengefasst. Heute zählt das Bergschaf zu den stark gefährdeten Schafrassen Deutschlands.