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Rhönschaf

Steckbrief Rhönschaf

  • Herkunft: Rhön-Mittelgebirge (Deutschland)
  • Gewicht: 60-70 kg (Aue), 85-95 kg (Widder)
  • Widerristhöhe: 72-78 cm (Aue), 80-85 cm (Widder)
  • Brunstzyklus: asaisonal
  • Farbe: weiß
  • Eigenschaften: Fleischschafrasse, widerstandsfähig, genügsam, für Hobbyhalter*innen geeignet

Aussehen

Rhönschafe sind mittelgroße bis großwüchsige Tiere mit einem schwarzen, bis hinter die Ohren unbewollten und hornlosen Kopf. Es handelt sich um eine hochbeinige Rasse, die optimal an raue Mittelgebirgsklima angepasst ist. Die Kombination aus schwarzem Kopf und weißen Beinen hebt Rhönschafe von allen anderen Schafrassen ab und verleiht ihnen ein außergewöhnliches Aussehen. Das Wollvlies ist grob und wenig gekräuselt.

Verhalten und Lämmer

Rhönschafe gelten als genügsam und widerstandsfähig. Ihr Charakter ist freundlich und die Tiere sind leicht zähmbar. Die Tiere sind optimal an das raue Klima des Mittelgebirges angepasst und fühlen sich auf feuchten, kargen Weiden besonders wohl. Die Schafe sind sehr robust, ihre harten Klauen, mit denen sie leichtfüßig auf unwegsamen Geländen spazieren können, sind nicht anfällig für Moderhinke

Rhönschaflämmer sind im Gegensatz zu anderen Schafrassen erst spät schlachtreif. Mit acht bis elf Monaten erlangen sie das optimale Schlachtgewicht. (Im Vergleich: Lämmer anderer Rassen erreichen schon mit drei bis fünf Monaten ihr Schlachtgewicht). Grund für die langsame Gewichtszunahme sind die nährstoffarmen Magerwiesen der Hochlagen.

Haltung und Platzbedarf

Rhönschafe werden gerne für die Landschaftspflege eingesetzt und beugen so Verbuschung vor und tragen zum Erhalt der Kulturlandschaft bei. Früher war das Rhönschaf ein Zweinutzungsschaf. Heute dient es vor allem als Fleischlieferant oder wird im Tourismus eingesetzt, da die freundlichen Tiere vor allem bei Kindern sehr beliebt sind.

Futter

Wie bereits erwähnt, sind Rhönschafe optimal an die Bedingungen des rauen Mittelgebirgsklima der Rhön angepasst. Besonders gut schmecken ihnen die zahlreichen Kräuter der Mittelgebirgswiesen. Ansonsten stellen sie geringe Anforderungen an ihren Speiseplan.

Wirtschaftlichkeit

Rhönschafe nehmen nur langsam an Gewicht zu und sind keine besonders schweren Schafe. Ihr Fleisch ist jedoch als äußerst zart, schmackhaft und aufgrund der exzellenten Qualität bekannt. Es gilt außerdem als relativ kurzfaserig und erinnert geschmacklich stark an Wild. Die Rasse eignet sich nicht zur Gewinnung von Käse und Milchprodukten, da der überwiegende Teil der Milch der Mutterschafe für die Lämmer verwendet wird. Die jährlich erbrachte Wollmenge liegt zwischen drei und sechs Kilogramm, wird selten industriell verarbeitet, da sie sehr derb und grob ist. Heute bietet sich die Rasse vor allem für Hobbyzüchter*innen an, die sie für ihr spezielles Aussehen sehr schätzen.

Herkunft

Rhönschafe zählen zu den ältesten Nutztierrassen Deutschlands. Zu großer Bekanntheit gelangte die Rasse im 19. Jahrhundert, als sie von Napoleon in großen Mengen nach Frankreich exportiert wurde. Gegen Mitte des 20. Jahrhunderts war das robuste Tier stark vom Aussterben bedroht, da es nicht besonders ertragreich war. Zu einem Zeitpunkt gab es nur mehr etwa 300 eingetragene Tiere. Heute hat sich der Bestand der Rasse wieder im fünfstelligen Bereich eingependelt.